Wohltätigkeitskonzert der Jugendkapelle am 10. März 2016

                Allgäuer Zeitung Kaufbeuren, 15.03.2016, Seite 34


Steilvorlage für die Profis

Benefizkonzert Das Gebirgsmusikkorps der Bundeswehr tritt in Pforzen für und mit dem neu gegründeten Nachwuchsorchester vier lokaler Kapellen auf

Von Klaus Thiel

Pforzen Der „Kaiserjäger-Marsch“, von der neuen Jugendkapelle zusammen mit dem Gebirgsmusikkorps gespielt, war der umjubelte Abschluss eines außergewöhnlichen Benefizkonzerts in der Pforzener Mehrzweckhalle. Den gut 500 Zuhörern war in den zwei Stunden zuvor vom Profiorchester der Bundeswehr aus Garmisch-Partenkirchen Blasmusik vom Feinsten geboten worden. Der Erlös der Veranstaltung ging an das gemeinsame Nachwuchsorchester der Musikkapellen Mauerstetten, Westendorf, Rieden und Pforzen.

Sinfonische Blasmusik ist nicht jedermanns Geschmack. Wenn sie aber in der Perfektion wie an diesem Abend in Pforzen präsentiert wird, ist sie Genuss und des großen Beifalls würdig, den der Auftritt des Musikkorps’ erhielt. Der Leiter der 45 Militärmusiker, Oberstleutnant Karl Kriner, übernahm auch die Moderation und führte informativ und locker durch das Programm. Er erzählte Geschichten zur Entstehung der jeweiligen Musikstücke, charakterisierte deren Komponisten und ließ in den Köpfen der Zuhörer Klangbilder entstehen, die von seinen Musikern in ansprechender Weise umgesetzt wurden.

„Bezaubernd, dramatisch und einfühlsam“ hatte Kriner etwa das Medley aus „Das Phantom der Oper“ von Andrew Lloyd Weber angekündigt – und genau so erklang es auch. Zarte Flöten und Klarinetten wechselten sich mit mächtigen Blech ab und ergaben im Zusammenspiel ein furioses Klangwerk. Insgesamt zehn Stücke präsentierte das Musikkorps. Melodien aus Film und Musical – und natürlich Märsche. Letztere, wie die „Wittelsbacher Festfanfare“ oder „The Gladiator“, wurden gekonnt umgesetzt und schmissig, schwungvoll sowie exakt vorgetragen.

Pforzens Bürgermeister Herbert Hofer hatte als Gastgeber in seiner Begrüßung den hohen Bekanntheitsgrad des Gebirgsmusikkorps’ hervor gehoben, das in diesem Jahr sein 60-jähriges Bestehen feiert. Mit den vielen Benefizkonzerten habe der Klangkörper nicht nur einige Millionen Euro für einen guten Zweck erspielt, sondern auch viele Sympathien für die Bundeswehr erspielt.

Vor den Bundeswehr-Profis hatte die Jugendkapelle Gelegenheit, für sich zu werben. Quasi als Vorgruppe zeigten die jungen Musikanten bereits ein erstaunliches Können, sehr zur Freude ihres Dirigenten Thomas Stitzl. Die 50 Mädchen und Buben präsentierten in überzeugender und konzentrierter Weise Musik aus Film und Musical. Die fünf Register scheuten auch nicht den „Laredo-Marsch“, den sie mit Schwung meisterten. Beeindruckend waren dabei insbesondere die Jungmusiker am Schlagwerk, die gut koordiniert und äußerlich gelassen arbeiteten. „Die Jugendkapelle hat uns eine Steilvorlage gegeben“, lobte Kriner deren Auftritt.

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